25.09.2011: Landesliga, 1. Runde: SG KK Hohentübingen – SAbt VfB Reichenbach 6.5:1.5

Souveräner Start

Neue Saison, neues Glück: Nachdem der SK Bebenhausen nach oben entschwebt ist, tragen die Königskinder Hohentübingen nun die Favoritenrolle in der Landesliga. Die Konkurrenz ist allerdings nicht zu verachten und um am Ende oben zu stehen, wird man viele gute Spiele hinlegen müssen. Die Mannschaft nimmt die Aufgabe aber motiviert und entschlossen an, was sich schon daran zeigt, dass sie sich zum regelmäßigen gemeinsamen Training verabredet hat. Ob es an der ersten Sitzung lag oder nicht, weiß man nicht genau, jedenfalls gelang gegen den Aufsteiger VfB Reichenbach gleich ein sicherer 6.5:1.5-Sieg. Das nebenstehende Diagramm (aus Staufenberger – Karacic) mag sinnbildlich für den Spielverlauf stehen, auch wenn die Dominanz sicher nicht an allen Brettern so groß war.

Schon bald wurde das erste Remis vereinbart. Martin Schmidt (3) stand stellungsmäßig leicht unter Druck und sein Gegner Alan Miricanac terminlich, so dass beide mit der Punkteteilung recht zufrieden waren. Druck entfaltete auch Jonathan Reichel (4) gegen Peter Himken, der letzte Saison mit 7/8 immerhin noch einer der Topscorer in der Bezirksliga war. Nach dem Gewinn eines Zentralbauern entschieden schließlich einige taktische Finessen die Partie zugunsten von Jonathan. Burkhard Seewald (8) sprang für Heiner Uhlig ein, der an einem C-Trainer-Lehrgang teilnahm. Aus der Eröffnung heraus erreichte Burkhard gegen Lukas Lebeda zunächst nicht viel, bemühte sich aber trotzdem redlich, noch etwas herauszupressen. Ob und wie mehr möglich gewesen wäre, müsste man näher analysieren, jedenfalls konnte Lebeda letztlich ein Remisendspiel mit ungleichfarbigen Läufern erreichen. Als Burkhard schon tief im Endspiel war, brütete Kai Schumann (7) noch über der Eröffnung, da er ebenso wie sein Gegner Uwe Wörner anfangs recht viel Zeit verbrauchte. Als es dann aber allmählich zur Sache ging, orientierte sich Kai besser und holte für seine Mannschaft den zweiten Sieg des Tages. Den dritten besorgte Karsten Neurohr (2) gegen Sebastian Bitzenauer. Er kam gut aus der Eröffnung und baute vor allem am Damenflügel einigen Druck auf, wo ihm irgendwann auch ein Bauerngewinn gelang. In Zeitnot konnte sich der Gegner nicht mehr verteidigen. Leicht kurios entwickelte sich die Partie von Matthias Hönsch (1) gegen Admir Miricanac. Im frühen Mittelspiel stellte Matthias fest, dass sein scheinbar aktiver Aufbau doch nicht so recht zielführend war und rang sich nach längerer Überlegung dazu durch, seine Streitkräfte zurückzubeordern und in neuer Formation aufzustellen. Da die Stellung weitgehend geschlossen war, klappte dies recht gut und brachte Matthias sogar noch Vorteil ein, aber dann fehlte die Bedenkzeit, um mit präzisen Zügen auf Gewinn arbeiten zu können. So trennte man sich letztlich unentschieden. Michael Schwerteck (5) konnte Eric Gustain mit strategischen Mitteln nach und nach deutlich überspielen, wobei aber nicht offensichtlich war, auf welche Weise der Durchbruch erfolgen konnte. Die von Michael gefundene taktische Abwicklung war im Prinzip stark, wobei aber wegen einer ungenauen Zugreihenfolge die Sache noch einmal unklar hätte werden können. Der Reichenbacher nutzte dies aber nicht aus und musste bald darauf im verlorenen Turmendspiel aufgeben. All dies geschah noch vor der Zeitkontrolle, bei der es dann schon 5.5:1.5 stand. Noch längere Zeit durfte Bernd Staufenberger (6) gegen Nikola Karacic kneten, was ihm aber durchaus Spaß bereitete. Die ungleichfarbigen Läufer waren hier ganz besonders ungleich und Schritt für Schritt entwickelte Bernd eine überwältigende, brettumfassende Dominanz. Man sieht im Diagramm, wie schrecklich eingeschnürt Schwarz steht. Bernd hätte den Sack am Ende etwas schneller zumachen können (am kräftigsten ist 1.Dd6 mit der Drohung 2.Tbxa6 Txa6 3.Dxd7), ließ aber trotzdem nichts mehr anbrennen.

Durch den hohen Sieg hat Hohentübingen gleich standesgemäß die Tabellenführung übernommen; zudem gab es noch ein interessantes und recht erfreuliches Ergebnis: Neckartenzlingen, nominell der stärkste Konkurrent, spielte mit zwei Mann mehr (huch?!) nur 4:4 gegen Kirchentellinsfurt. Letztere Mannschaft ist der nächste Gegner der Hohentübinger – das wird schon eher eine Standortbestimmung...


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