11.12.2011: Bezirksliga, 4. Runde: SG Königskinder Hohentübingen e.V. II - SV Tübingen 1870 e.V. II 4:4

Zieh euch warm an...

... wenn ihr in der nächsten Zeit gegen die Königskinder spielt. Die Heizung im Spiellokal wurde nämlich ausgebaut, wie wir kurz vor Spielbeginn feststellen mussten. Um der Kälte zu entfliehen, entschlossen wir uns kurzerhand im etwas wärmeren Vorraum zu spielen. Die angenehmeren Temperaturen wurden mit Abstrichen in der Beleuchtung und der Geräuschkulisse erkauft. Gegen 10:00 Uhr kamen z. B. Handwerker und bohrten Löcher für ein neues Soundsystem in einer der Turnhallen, welches aber zur Spielzeit Gott sei dank nicht mehr in Betrieb genommen wurde. Insgesamt war es erträglich.

Kaum erträglich war jedoch die Spannung im Tübinger Stadtderby. Lauritz Jansen (3), frisch mit Lanka-Theorie geimpft, wollte sein neu erworbenes Eröffnungswissen gleich in die Praxis umsetzen. Vermutlich spielte er dabei zu schematisch, denn nach kurzer Zeit hatte er einen Turm weniger. Nachdem seine Versuche die gegnerische Dame einzusperren gescheitert waren, musste er aufgeben. Thomas Meyer (8) nahm die Gelegenheit gegen seinen ehemaligen Verein zu spielen gerne wahr. Er bekam eine ungewohnte Eröffnungsvariante vorgesetzt. Nach dem die Damen vom Brett verschwunden waren, einigte man sich auf ein Großmeisterremis im 15. Zug. Jörg Jansen (1) hatte sich der Jahreszeit entsprechend eingeigelt und Ausgleich erreicht, allerdings wenig Chancen auf Intiative. Auch hier gab es ein Remis. Nils Müller (6) nahm ebenfalls das Remisgebot seines Gegners an, nachdem das beiderseitige Druckspiel ums Zentrum verebbt war. Burkhard Seewald (2) hatte es wieder mit einem aufstrebenden Jungtalent zu tun. Die zunächst ausgeglichene Partie verschärfte sich zunehmend. Im Schwerfigurenendspiel mit beiderseitigem Angriff musste sich schließlich sein Gegner ins Dauerschach retten. Die Remisserie beendete Julius Heller (4), unser Neuzugang ist ein echter Gewinn(er)! Nach scharfer Eröffnung konnte er das Läuferpaar und einen gedeckten Freibauern sein eigen nennen. Die Läuferstrahlung auf den gegnerischen König produzierte schließlich ein kleines Fukushima auf dem Brett. Somit stand es 3:3. Markus Hobert (7) hatte indessen einen Minusbauern und schlecht stehende Figuren. Sein Gegner machte keine Fehler mehr und nachdem dieser einen weiteren Bauern gewann und mit seinem Turm auf die 8. Reihe eindringen konnte, musste Markus aufgeben. Auch Steffen Kohler (5) hatte es mit Lanka-Theorie versucht, gab einen Bauern in der Eröffnung und bekam dafür im Mittelspiel zwei. Es entwickelte sich ein Turmendspiel mit Mehrbauer, in dem sich der Gegner zäh verteidigte. Es war ja nur noch ein Remis zum Mannschaftssieg des SV nötig. Doch unser Mann ruderte fleißig und konnte so den Remishafen umschiffen.

Insgesamt kann die Mannschaft mit dem dritten Platz zum Jahreswechsel zufrieden sein. Das Ziel "Klassenerhalt" ist quasi schon erreicht und wir spielen sogar oben mit. Es war also ein durch und durch gutes Schachjahr! Dem kommenden Jahr können wir positiv entgegen sehen, unter der Voraussetzung, dass die Heizung bis dahin repariert ist...


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